Idsteiner Freundeskreis Uglitsch ist mit dem zurückliegenden Jahr zufrieden

04.05.2018 - Idsteiner Zeitung (Hendrik Jung)

 

 

IDSTEIN - Rainer Käsz zog bei der Mitgliederversammlung nach seinem ersten Jahr als Vorsitzender des Freundeskreises Uglitsch Bilanz: „Es war ein arbeitsreiches Jahr, aber es hat sich gelohnt umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben.“ Ein besonderes Anliegen sei ihm die Aktualisierung des Internetauftritts gewesen, die inhaltlich Wilma Bergmann übernommen hatte. Schließlich ist Bergmann nach fast 22 Jahren das letzte verbliebene Gründungsmitglied im Vorstand und seit zwei Jahren sogar Ehrenbürgerin der russischen Partnerstadt. Bei der Mitgliederversammlung erklärte sich nun Holger Meixner dazu bereit, zukünftig die Pflege der Webseite zu übernehmen.


Die Zahl der Vereinsmitglieder ist leicht gestiegen
Die Zahl der Vereinsmitglieder ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen – auf 111. Auch in diesem Jahr hat es bereits Eintritte gegeben, sodass sich die Zahl aktuell auf 114 beläuft. Als besonderen Höhepunkt im Berichtsjahr hob Käsz den Besuch eines Vereinsmitglieds aus dem badischen Gaggenau hervor. Rolf Kräuter habe in der Limesschule als Zeitzeuge über seine Kriegsgefangenschaft nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Gefangenenlager Uglitsch berichtet. Die sei eine gute Vorbereitung für die Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Deutsch und Geschichte gewesen, die 2017 während einer Studienfahrt nach Russland auch die Partnerstadt besucht haben.

Als Dank für die finanzielle Unterstützung durch den Freundeskreis berichteten vier von ihnen über diese Fahrt. Dabei sei gemeinsam mit russischen Jugendlichen sowohl ein modernes Märchen entstanden als auch in der Kriegsgräberstätte Uglitsch gearbeitet worden. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Gräber zu suchen und kenntlich zu machen, damit die Kreuze wieder errichtet werden können“, berichtete Mika Scheidt. Alle vier wollen auch im Juni wieder nach Uglitsch fahren, wenn 34 Schülerinnen und Schüler der Limesschule bei dem in diesem Jahr wieder aufgenommenen Schüleraustausch zum Gegenbesuch aufbrechen.
Während dieser Woche sind sieben Mädchen und zwei Jungen aus Russland zu Gast, die am Anfang der Versammlung mit Applaus begrüßt wurden. Die stellvertretende Bürgermeisterin Uglitschs, Yuliya Voronova, berichtete den Vereinsmitgliedern von den jüngsten Entwicklungen in der Partnerstadt. Diese solle eine Umgehungsstraße erhalten, sodass es sich lohne, die Straßen im Zentrum zu sanieren. Zwei neue Museen hätten eröffnet und man sei nun als Mitglied in den Ring altrussischer Städte aufgenommen worden, die besondere touristische Aufmerksamkeit erfahren. Die Attraktivität der Stadt solle auch durch das Aufstellen neuer Bänke erhöht werden, von denen der Freundeskreis zwei finanzieren wolle.
 
Dass der Verein im vergangenen Jahr ein leichtes Minus von etwa 900 Euro eingefahren hat, verhinderte nicht die Entlastung des Vorstands. Denn erstens beträgt das Vereinsvermögen noch knapp 7500 Euro. Zweitens seien Ausgaben, beispielsweise für den Besuch der russischen Jugendlichen oder für die Unterstützung der Musikschule Uglitsch, gut investiertes Geld.

 

Den Originalbericht finden Sie im Wiesbadener Kurier.